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Forschungsprojekt «Ready – Read the Enemy»

Security braucht auch wissenschaftliche Grundlagen. Diese erarbeitet Risiko-Dialog zusammen mit der Kantonspolizei Zürich und HF Partners GmbH im interdisziplinären Forschungsprojekt «Ready – Read the Enemy».
Ein sicheres, attraktives und leistungsfähiges Transport- und Verkehrssystem ist Basis einer funktionierenden Gesellschaft. Vorfälle im Luftverkehr wirken sich heftig und schnell auf sämtliche Lebensbereiche aus. Flughäfen sowie die umliegende Infrastruktur sind auch deshalb attraktiv für Akteur:innen mit böswilligen Absichten. Der Sicherheit (Safety & Security) an Flughäfen kommt daher eine besondere Rolle zu.
In Zusammenarbeit mit der Flughafenpolizei der Kantonspolizei Zürich und HF Partners dürfen wir das interdisziplinäre Kooperationsprojekt «Ready» durchführen. Ziel des Projekts ist es, die aktuellen Sicherheitsmassnahmen am Flughafen hinsichtlich ihrer Wirkung systematisch zu untersuchen, das Verständnis zur Tatplanung zu verbessern und damit die Massnahmen noch wirkungsvoller zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist auch ein Denken «out of the box» gefragt. Als Risiko-Dialog bringen wir unsere breite Erfahrung in partizipativen Formaten sowie im Umgang mit gesellschaftlichen Risiken ein. Damit tragen wir zur Reflexion und Umsetzung bei, wie Kommunikation im Sicherheitskontext zukunftsgerichtet funktionieren kann.
Das Forschungsprojekt ist in vier Arbeitspakete gegliedert:
- Arbeitspaket 1: Mittels Literaturrecherche und Expert:inneninterviews erarbeiteten wir im ersten Arbeitspaket einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zum Informations- und Kommunikationsverhalten von Täter:innen während der Tatplanung. Ebenso wurden aktuelle Sicherheitsmassnahmen am Flughafen auf ihre (abschreckende) Wirkung aus Täter:innenperspektive evaluiert. Wir von Risiko-Dialog haben im Anschluss an die Literaturrecherche die qualitativen Interviews in der Umsetzung und Auswertung begleitet und realisiert.
- Arbeitspaket 2: In diesem Arbeitspaket geht es darum, Denk- und Entscheidungsmuster von Täter:innen bei ihrer Planung und -ausführung besser zu verstehen. Folgende Leitfragen stehen dabei im Fokus: Welche Strategien werden bei der Tatplanung und -ausführung auf die Luftfahrt angewendet? Welche konkreten Vorstellungen existieren über vorhandene Sicherheitsmassnahmen an Flughäfen (bspw. über Interaktionen mit dem Sicherheitspersonal)? Dabei kommt eine Kombination aus Szenarien-basierten Mock-crimes, quantitativen Befragungen und qualitativen Interviews zum Einsatz.
- Arbeitspaket 3: Im dritten, vorwiegend explorativen Arbeitspaket werden Kommunikations- und Verhaltensmuster der Einsatzkräfte vor Ort analysiert. Dies bildet die Basis für die Aus- und Weiterbildung des Sicherheitspersonals am Flughafen und soll in Einsätze von Ereignisfällen einfliessen.
- Arbeitspaket 4: Im Jahr 2024 wird das Projekt um die Fragestellung erweitert, welchen Einfluss Künstliche Intelligenz für die Luftsicherheit hat, inwiefern Künstliche Intelligenz eine Gefahr für die Flugsicherheit darstellen kann und wo Künstliche Intelligenz helfen kann, die Sicherheit im Luftverkehr zu erhöhen. Wir freuen uns darauf, als Risiko-Dialog im Rahmen dieses Arbeitspakets einen Round-Table mit Expert:innen an der Schnittstelle von Künstlicher Intelligenz und Sicherheit durchzuführen und damit unsere langjährige Erfahrung in partizipativen Formaten einzubringen.
Das Projekt wird vom Bundesamt für Zivilluftfahrt gefördert und hat eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren (Jan 2023- Juli 2025). Weitere Informationen zum Kooperationsprojekt gibt es hier.