12. Juni 2024

In den letzten Wochen haben wir uns intensiv mit der Konzeption und Durchführung von Bevölkerungsdialogen beschäftigt. Im Fokus standen dabei unsere laufenden Projekte der geopfalz in Speyer / Schifferstadt (DE) und in Riehen zur Geothermie sowie in Rheinfelden zur Wasserkraft.

 

Der erfolgreiche Ausbau von erneuerbarer Energieinfrastrukturen braucht auch die Akzeptanz der Bevölkerung. Der frühzeitige und proaktive Einbezug der Bevölkerung und der relevanten Stakeholder ist dabei zentral für das Gelingen der Energiewende. Genau das tun wir aktuell in drei laufenden Energieprojekten: In den Geothermieprojekten geopfalz der Stadtwerke Speyer / Schifferstadt (DE) und mit geo2riehen in Riehen sowie im Kontext der Wasserkraft im Projekt Rheinfelden 20plus.

 

 

Konkrete Pläne im Dialog mit der Bevölkerung in Riehen

 

Das Geothermieprojekt der Wärmeverbund Riehen AG ist weit fortgeschritten. Es geht bereits um den konkreten Standort der Bohrung und der Anlage. Unsere Aufgabe ist es, dieses Projekt von Anfang an kommunikativ zu begleiten. So unterstützte Risiko-Dialog bspw. die Vermessung des Untergrunds im Jahr 2023, bei der die geothermischen Wärmequellen lokalisiert und deren Wärmepotenzial abgeschätzt wurde. An der Dialogveranstaltung im Frühjahr 2024 informierte die Wärmeverbund Riehen AG die interessierte Bevölkerung über den konkreten Standort und das weitere Vorgehen im Projekt geo2riehen. An dem Anlass für die interessierte Öffentlichkeit wurden in Kleingruppen an unterschiedlichen Dialogstationen u.a. die Kriterien der Standortfindung oder der Ablauf einer Tiefenbohrung diskutiert.

 

 

Regionale Geothermiepotenziale erschliessen in der Pfalz

 

In Speyer/Schifferstadt (DE) arbeiten die beiden Stadtwerke im Projekt geopfalz zusammen, um die Geothermie voranzutreiben und die Wärmeversorgung in der Region zu sichern. Obwohl sich das Geothermieprojekt noch in der Konzeptphase befindet, findet mit unserer Unterstützung bereits ein reger Austausch mit der Bevölkerung und den relevanten Stakeholdern statt. Bei der letzten Dialogveranstaltung ging es insbesondere darum, den aktuellen Projektstand und die weiteren Planungen transparent zu kommunizieren und Offenheit für Fragen und Anliegen der Bevölkerung zu zeigen. Das Projekt geopfalz wird künftig auch wissenschaftlich begleitet.

Hier geht’s zum Medienbericht.

 

 

Proaktive Information der Anwohner:innen in Rheinfelden

 

Das Wasserkraftprojekt Rheinfelden 20plus befindet sich in einer frühen Phase. Der Dialog mit den Anwohner:innen ist hier besonders wichtig, da es um die Information über potenzielle Emissionen und andere Auswirkungen der Projektarbeiten geht. Nach einem initialen breiten Bevölkerungsdialog im November 2023 folgte vor Kurzem eine zweite Dialogveranstaltung, die sich bewusst an die Anwohner:innen richtete. Gemeinsam mit den Projektverantwortlichen wurden Fragen aus dem Publikum beantwortet und über den bevorstehenden Probeaushub informiert. Die Anwohner:innen werden im Herbst erneut informiert und einbezogen, sobald die Ergebnisse dieser Vorversuche vorliegen.

Hier geht’s zum Medienbericht.

 

 

Klares Ziel

 

Obwohl die von uns begleiteten Energieinfrastrukturprojekte auf unterschiedlichen Technologien basieren und sich in unterschiedlichen Projektphasen befinden, haben sie eines gemeinsam: Sie verfolgen alle das Ziel, proaktiv, transparent und dialogbereit auf die Bevölkerung und die relevanten Stakeholder zuzugehen. Unsere 35-jährige Erfahrung zeigt, dass es für die gesellschaftliche Akzeptanz des Ausbaus von erneuerbaren Energieinfrastrukturen entscheidend ist, die Anliegen der Bevölkerung ernst zu nehmen.

 

 

Keine Einheitslösung

 

Das ist alles andere als trivial. Denn auch der Dialog ist keine Wunderwaffe. Es gibt keine Wirkungsgarantie, keine Lösung gegen Dialogverweigerung und keinen Zwang zur Beteiligung. Dennoch sind wir bei Risiko-Dialog davon überzeugt, dass der Dialog das zentrale Element ist, das uns als Gesellschaft voranbringt. Nur wenn wir bereit sind, miteinander ins Gespräch zu kommen, können wir gemeinsame Verständnisse und Visionen gestalten.

 

Unsere Herausforderung bei Risiko-Dialog ist es, für jedes konkrete Projekt die passende Form des Dialogs zu wählen. Es gibt keine Einheitslösung, die auf alle Fälle angewendet werden kann. Deshalb passen wir die Formate und Veranstaltungen immer an die konkreten Gegebenheiten an.

 

 

Positive Resonanz

 

Es freut uns daher sehr, dass unsere Dialogveranstaltungen, die wir konzipieren und durchführen, auf positive Resonanz stossen. Die Teilnehmenden, deren Anzahl zwischen 20 und 100 Personen lag, stellten fachlich fundierte Fragen und zeigen grosses Interesse an den Energieinfrastrukturprojekten. Themen wie ökologische Folgen, die Technik und der Prozess des Baus sowie die persönliche Betroffenheit werden häufig diskutiert. Die Veranstaltungen bieten im informellen Teil Raum für individuelle Fragen und ermöglichen es den Vertreter:innen, ein direktes Gespür für die Anliegen der Bevölkerung zu bekommen. Die systematische Abfrage der Einstellung zu den Projekten und öffentliche Dokumentation durch Risiko-Dialog trägt weiter zur Transparenz und der Förderung der Akzeptanz von erneuerbaren Energieinfrastrukturprojekten bei. Damit legen wir in Zusammenarbeit mit unseren Kund:innen auch die Basis für eine nachhaltige und regionale Energieversorgung. Wir freuen uns, die genannten Energieprojekte weiter begleiten zu dürfen.