Der Einbezug von Stakeholdern spielt beim Ausbau von Energieinfrastrukturen eine zentrale Rolle. In einem gemeinsamen Workshop im Oktober 2024 mit Mitarbeitenden verschiedener Abteilungen von CKW haben wir von Risiko-Dialog den Prozess und die Instrumente für ein effektives und effizientes Stakeholder-Management gemeinsam weiterentwickelt.

Ein Schwerpunkt des Workshops war die gemeinsame Entwicklung eines Schemas für das Stakeholder-Management. Dabei wurden einzelne Partizipationselemente im Detail betrachtet und deren Umsetzung in den verschiedenen Projektphasen diskutiert. Darüber hinaus wurden Herausforderungen wie der Umgang mit einer langfristigen Dialogperspektive, die Vermeidung von Desinformation und der Umgang mit Dialogverweigerung ausführlich diskutiert.

Actors, Aims, Arena

Wertvolle Impulse lieferte der theoretische Input von Matthias Holenstein, Geschäftsführer von Risiko-Dialog. Er stellte den aktuellen Stand der Partizipationsforschung vor und erläuterte zentrale Konzepte wie die Partizipationsleiter oder die drei «As» der Partizipation: Actors (Akteure), Aims (Ziele) und Arena (Rahmen).

Zielgerichtete Gestaltung mittels Partizipation

Das Wissen und die Erfahrungen aller Teilnehmenden flossen in die Diskussionen ein und bildeten eine Grundlage, um die Zusammenarbeit mit Stakeholdern in Zukunft noch zielgerichteter zu gestalten. Der Workshop war ein weiterer Schritt, um nachhaltige Energieprojekte durch erfolgreichen Dialog und Zusammenarbeit voranzutreiben.

Die Herausforderung des richtigen Zeitpunktes im Stakeholder-Einbezug

Besonders nehmen wir mit, dass der richtige Zeitpunkt für den Stakeholder-Einbezug eine komplexe Aufgabe bleibt. Kommunikation ist besonders dann wichtig, wenn niemand Zeit dafür hat – und wenn Zeit vorhanden ist, besteht oft wenig Interesse. Deshalb ist es entscheidend, Stakeholder und die Bevölkerung frühzeitig einzubeziehen, um die Stimmung einzufangen und lokales Wissen zu nutzen. Externe Personen, wie etwa Mitglieder von Quartiervereinen oder Kita-Leitende, können wertvolle anekdotische Perspektiven beitragen. Eine frühe Informationsveranstaltung kann sinnvoll sein, birgt jedoch das Risiko, dass die Stimmung zu früh „hochkocht“.

Insgesamt zeigt sich, dass der Stakeholder-Einbezug ein sensibles Timing erfordert, um erfolgreiche Dialoge zu führen und nachhaltige Energieprojekte voranzutreiben.